Weitere Elemente der Notenschrift

 

In dieser Übersichtsgrafik werden einige weitere Elemente der Notenschrift demonstriert:

  1. Zweistimmige Notation: Hier wird die Melodiestimme mit nach oben gerichteten Hälsen, und die Begleitstimme mit nach unten gerichteten Hälsen dargestellt. In einer Stimme können auch mehrere Töne gleichzeitig vorkommen (vor allem in der Begleitstimme). Auch können sich die Stimmen überlappen, so kann es z.B. vorkommen, daß derselbe Ton sowohl in der Melodie- als auch in der Begleitstimme gleichzeitig vorkommt. Dies wird bei 1a) gezeigt: Der Ton a ist mit zwei Hälsen verbunden, sowohl nach oben als auch nach unten. Dies bedeutet, daß der Ton zweimal zum selben Zeitpunkt erklingen soll, was bei der Ukulele nicht selten passiert: Dies ist ein gewöhnlicher A-Moll-Akkord, in dem der Ton a zweimal vorkommt. Ein a soll zur Melodiestimme gehören, daher der nach oben gerichtete Hals.
  2. Legato: Mit einem Bindebogen verbundene, aufeinanderfolgende Töne sollen gebunden (legato) gespielt werden — Es soll keine klangliche Lücke zwischen den Tönen hörbar sein. Dies kann durch unterschiedliche Spieltechniken erreicht werden: Abzug- oder Aufschlagbindungen, oder die Töne auf verschiedenen Saiten spielen, so daß ein Ton den nachfolgenden Ton leicht überlappen kann.
  3. Fermate: Ein Ruhepunkt. Die Musik hält bei einer Fermate für einen Augenblick inne. Der Takt wird hierbei unterbrochen.
  4. Akzent: Ein so gekennzeichneter Ton wird betont gespielt.
  5. Staccato: Die Töne werden stärker getrennt, so daß jeweils kurze Pause zwischen den Tönen hörbar wird, die jedoch nicht als solche notiert ist. Die Musik “hüpft” von Ton zu Ton. Die Töne werden aufgrund der Pausen kürzer gespielt als ihr notierter Wert.
  6. Tenuto: Die Töne werden zwar stärker als im normalen Spiel voneinander getrennt, aber dennoch so gut wie möglich über ihre volle Länge ausgehalten.
  7. Vorschlag: Vor einem Ton werden ein oder mehrere kurze, unbetonte Töne eingefügt. Diese werden kleiner geschrieben als normale Töne, und ihr Notenwert wird für das Musikstück nicht mitgezählt.
  8. Glissando: (Slide) Der Übergang zwischen zwei Tönen soll durch eine kontinuierliche Änderung der Tonhöhe gespielt werden. Auf der Ukulele wird normalerweise mit dem Greiffinger auf einer klingenden Saite von einem Ton zum nächsten gerutscht. Ich verwende diese Darstellung grundsätzlich, um anzuzeigen, daß der Greiffinger für den Übergang zwischen zwei Tönen auf der Saite liegenbleiben soll.
  9. Dead-Note: Die Note wird so angespielt, daß die Saite nicht frei schwingen kann. Es ist also nur ein kurzes “Pluck” zu hören, kein richtiger Ton.
  10. Triller: Die Note wechselt sich in schneller Folge mit ihrer nächsthöheren Note der verwendeten Tonleiter ab. Auf der Ukulele wird dies durch eine rasche Folge von Abzug- und Aufschlagbindungen realisiert.
  11. Flageolett: (auch: Harmonics.) Die Notenköpfe werden rautenförmig dargestellt. Der Ton wird mithilfe einer speziellen Anschlagtechnik gespielt, mit der sich höhere Töne spielen lassen, als es die Griffposition normalerweise erlauben würde. Wichtig: Der notierte Ton ist immer auch derjenige, der erklingen soll! Allerdings ändert sich die Klangfarbe durch diese Spieltechnik etwas.
  12. Barré: Mittels einem C, einer römischen Zahl, und einer Hilfslinie, die durch einen nach unten gerichteten Haken beendet wird, wird angezeigt, wo die Barré-Grifftechnik eingesetzt werden sollte. Hierbei wird ein Finger (meist der Zeigefinger) flach über mehrere Saiten gelegt, so daß mit einem Finger mehrere Saiten gleichzeitig gegriffen werden können. Die römische Zahl gibt den Bund an, in dem dies geschehen soll.
  13. Fingersatz: Mittels kleiner Zahlen über oder neben Noten wird angezeigt, mit welchem Finger der linken Hand diese vorteilhaft gegriffen werden können. Die Finger sind wie folgt nummeriert: 1=Zeigefinger, 2=Mittelfinger, 3=Ringfinger, 4=kleiner Finger. Der Daumen wird bei klassischer Spieltechnik nicht zum Greifen verwendet.
  14. Wiederholungszeichen: Zeigt an, daß ein Abschnitt der Musik zweimal gespielt werden soll. Es sieht aus wie ein mehrfacher Taktstrich mit einer dicken und einer dünnen Linie, und zwei Punkten auf der Seite des Abschnittes, der wiederholt werden soll. Wenn zwei Abschnitte aufeinanderfolgen, die jeweils für sich wiederholt werden sollen, können zwei Wiederholungszeichen zusammengefasst werden (14a). Hier soll also erst der vor dem Zeichen liegende Abschnitt zweimal gespielt werden, dann der darauf folgende. Zu wiederholende Abschnitte werden normalerweise durch zwei Wiederholungszeichen gekennzeichnet — eines am Anfang und eines am Ende des Abschnittes — außer, der Abschnitt fängt am Anfang des Musikstückes an: Dann wird auf die Klammer am Anfang verzichtet.
  15. Voltenklammer: Mit diesen Klammern kann angezeigt werden, daß das Ende eines zu wiederholenden Abschnittes im zweiten Durchgang anders gespielt werden soll als beim ersten Durchgang. Es werden gewöhnlich zwei Klammern verwendet, die mit 1. und 2. markiert sind. Zwischen den zwei Klammern befindet sich das Wiederholungszeichen für das Ende des Abschnittes.
  16. Da capo al Fine: Das Stück soll nochmals vom Anfang an gespielt werden, allerdings ohne Wiederholungen, und nur bis zur Markierung “Fine”. (16a) Es gibt eine ganze Reihe weiterer Anweisungen, die den musikalischen Ablauf betreffen:
  • Da capo (D.C.): Das ganze Stück soll nochmals komplett gespielt werden.
  • Da capo al coda: Das Stück soll vom Anfang bis zu einem Coda-Zeichen gespielt werden. Von diesem Zeichen aus soll zu einem weiteren Coda-Zeichen gesprungen werden, und dort weitergespielt werden.
  • Dal segno (D.S.): Das Stück soll vom Segno-Zeichen an (statt vom Anfang) wiederholt werden.
  • con rep.: Zusatz, der besagt, daß beim erneuten Spiel des Stücks auch Wiederholungen ausgeführt werden sollen.