Zweigleisige Notation
Ich sehe doppelt!
In der sogenannten “zweigleisigen Notation” sind ein Notensystem und ein Tabulatursystem übereinander platziert, die beide dasselbe Stück darstellen. Das wirkt erstmal sehr kompliziert, ist aber wirklich einfach zu lesen: Man kann sich an der Tabulatur orientieren, um die Griffe zu finden. Zu jeder Ziffer im Tabulatursystem gibt es immer genau darüber eine zugehörige Note im Notensystem, die denselben Ton darstellt. Wenn man die Notenwerte lesen kann (was wirklich nicht schwierig ist), weiß man, wie lange die einzelnen Töne (und Pausen) dauern sollen.
Die zweigleisige Notation ist aufgrund vieler Vorteile Standard für anspruchsvolle Ukulelen-Notation:
- Das Notensystem stellt die rhytmische und melodische Struktur eines Stückes eindeutig und übersichtlich dar. Die Melodiestimme kann von Begleit-Tönen unterschieden werden: Alle Noten der Melodiestimme haben nach oben gerichtete Hälse, bei den Begleit-Tönen sind diese nach unten gerichtet.
- Das Tabulatursystem gibt genau vor, welche Saiten in welchen Bünden gegriffen und gespielt werden sollen. Dies eindeutig festzulegen, ist von großem Nutzen. Denn oftmals gibt es bei der Ukulele sehr viele Möglichkeiten, einen Ton zu spielen. Derselbe Ton kann auch auf verschiedenen Saiten recht unterschiedlich klingen. Und oftmals wird sogar derselbe Ton auf verschiedenen Saiten gleichzeitig gespielt, um einen volleren Klang zu erzielen. All dies kann in der Tabulatur sehr einfach und direkt dargestellt werden.
- Fingersätze werden im Notensystem angegeben. (Wären diese im Tabulatursystem, so würde dieses durch die zusätzlichen Ziffern recht unübersichtlich!)
Hinweis zu den Fingersätzen
Bei den Fingersätzen möchte ich hier noch einmal explizit darauf hinweisen, daß die Ziffern im Notensystem sich stets auf eine Note beziehen, d.h. es wird für die Noten angegeben, mit welchem Finger der linken Hand sie gegriffen werden soll. Die Reihenfolge der Noten ist jedoch aufgrund der rückläufigen Stimmung der Ukulele nicht immer identisch mit der Reihenfolge der Saiten. D.h., wenn man die Fingersätze bei mehreren gleichzeitig erklingenden Tönen korrekt umsetzen will, muß man jeweils die Note, zu der ein Fingersatz gehört, lesen, und daraus erkennen, welche Ziffer in der Tabulatur zu dieser Note gehört.