Der Takt
Der Takt gibt ein Grundgerüst für die rhythmische Struktur eines Musikstückes vor. Ein Stück wird in kurze Abschnitte gleicher Länge, genannt Takte, unterteilt.
Am Anfang der Notenzeile
- Am Anfang jeder Notenzeile befindet sich ein Notenschlüssel. Dieser legt fest, welcher Tonbereich abgedeckt wird.
- Diesem folgt (ebenfalls am Anfang jeder Notenzeile) die Vorzeichnung. Sie weist mithilfe von Vorzeichen auf die Tonart des Stückes hin. Vorzeichen sind Versetzungszeichen, welche jeweils am Anfang einer Notenzeile stehen und für diese gesamte Zeile gelten — nicht nur für einen Takt.
- Am Anfang des Stückes folgt der Vorzeichnung die Taktangabe. Sie besteht aus einem Bruch (ohne Bruchstrich). Der Zähler (die obere Zahl) gibt die Anzahl der Taktschläge pro Takt vor. Der Nenner (die untere Zahl) gibt den Notenwert der Taktschläge vor.
Takte
- Das Musikstück wird in Takte unterteilt, welche durch Taktstriche voneinander getrennt sind.
- Vor dem ersten Takt befindet sich manchmal ein verkürzter Takt, dieser heißt dann Auftakt. Bei der Nummerierung der Takte wird der Auftakt nicht mitgezählt.
- Versetzungszeichen und Auflösungszeichen innerhalb von Takten gelten nur für den Takt, in dem sie stehen. (Auflösungszeichen heben ein Versetzungszeichen auf.)
- Sowohl Tonart als auch Taktart können sich innerhalb eines Stückes ändern.
Beispiel eines Notensystems:
Im diesem Beispiel-Notensystem finden wir:
- Einen Violinschlüssel als Notenschlüssel, dieser legt fest, daß sich der Ton g’ auf der zweiten Notenlinie befindet. (Für die Ukulele wird ausschließlich dieser Notenschlüssel benötigt.)
- Eine Vorzeichnung, die festlegt, daß die Töne e, a und h (jeder Oktave!) in diesem Stück generell nach unten verschoben werden. Hierdurch ergibt sich als mögliche Tonart des Stückes C-Moll.
- Als Taktart den 3/4-Takt, d.h. jeder Takt hat die Länge von 3 Schlägen, die jeweils die Dauer einer Viertelnote haben.
- Der Auftakt hat hier die Dauer einer einzelnen Viertelnote.
- Im 2. Takt befindet sich ein Auflösungszeichen für den Ton h, das heißt die Verschiebung des h zu einem b wird für diesen Takt aufgehoben.
- Im 3. Takt befinden sich ein Auflösungszeichen und ein Versetzungszeichen, die für diesen Takt gelten.
Metrum und Takt
In der Musik wird ein gleichmäßiger, wiederkehrender Grundschlag, auch genannt Metrum, verwendet. Diese Schläge müssen nicht hörbar sein. Sie sind wie der Pulsschlag der Musik, und obwohl manchmal unhörbar, bestimmen sie den zeitlichen Ablauf. In der Musik werden die durch den Grundschlag vorgegebenen Zeitabschnitte meist unterschiedlich betont. Die wiederkehrende Struktur dieser Betonung wird durch den Takt dargestellt.Im Orchester macht z.B. der Dirigent den Takt durch seine Handbewegungen sichtbar.
Die Taktart wird dadurch festgelegt, welcher Notenwert einem Grundschlag entspricht, und wieviele Grundschläge jeweils “zusammengehören”, und somit einen Takt bilden. Am Anfang einer Notenzeile wird mittels einer Taktangabe die Taktart festgelegt. Wie schon weiter oben erwähnt: Die Taktangabe wird als Bruch dargestellt, bei dem jedoch der Bruchstrich weggelassen wird:
- Der Zähler (die obere Zahl) der Taktangabe legt fest, wieviele Grundschläge einen Takt bilden.
- Der Nenner (die untere Zahl) legt fest, welcher Notenwert einem Grundschlag entspricht.
Einige wichtige Taktarten
4/4-Takt
Der 1. und der 3. Taktschlag in jedem Takt werden betont (der 3. etwas weniger). Statt durch den Bruch 4/4 wird diese Taktart oft auch durch ein C notiert (“Common Time”).
2/2-Takt: (“Alla breve”)
Diese Taktart wird eigentlich immer durch ein durchgestrichenes C notiert (“Cut Time”). Schnelle Musikstücke verwenden oft diese Taktart. Der 1. Taktschlag wird jeweils betont.
3/4-Takt: (Walzertakt)
Der 1. Taktschlag wird betont. Diese Taktart stellt meist einen “rollenden”, nicht zu schnellen Rhythmus dar.
Weitere Taktarten
- 2/4-Takt: Gleichförmiger als der 4/4-Takt, viele Märsche sind in dieser Taktart notiert.
- 6/8-Takt: Ein schnellerer 3er-Takt, in dem der 1. Taktschlag stark, und der 4. Taktschlag etwas weniger stark betont wird.
Das Tempo
Das Tempo gibt die Geschwindigkeit des Grundschlages vor, üblicherweise in Schlägen pro Minute (englisch: beats per minute, abgekürzt: BPM). In der klassischen Musik werden oft italienische Tempobezeichnungen verwendet. Ein paar Beispiele mit ungefähren Richtwerten:
- Largo: ca. 50 BPM — breit, sehr langsam
- Adagio: ca. 65 BPM — langsam, ruhig
- Andante: ca. 85 BPM — gehend
- Moderato: ca. 100 BPM — mäßig
- Allegro: ca. 120 BPM — schnell, munter
- Presto: ca. 170 BPM — sehr schnell, geschwind